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Zwölf redaktionelle Silvesterraketen

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Jahresrückblick 2015

Zwölf redaktionelle Silvesterraketen

ein Rückblick zusammen gestellt von Florian Gehm und Alina Zimmermann | Redaktion

31.12.2015

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Das Beste zum Feste!
Das Beste zum Schluss! Hinter dem 24. Türchen unseres Adventskalenders hat ZU|Daily seinen Jahresrückblick versteckt – mit den schönsten, spannendsten, informativsten und vielleicht auch skurrilsten ZU-Forschungs-Themen 2014. Danke für Ihre Unterstützung, ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und auf die nächsten 365 Tage!
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Zwölf Monate, zwölf Artikel
Im Fernsehen jagt ein Jahresrückblick den nächsten, Radiosender küren die besten Songs 2013, und keine Zeitung kommt ohne Rückschau aus. Auch auf Daily lassen wir das vergangene Jahr Revue passieren - mit zwölf ausgewählten Beiträgen.
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Das vierte ZU|Daily-Jahr neigt sich dem Ende und lädt ein, die Artikel der vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Im Dienste der Wissenschaft hat die Redaktion dramatische Küchenschlachten ausgefochten, ist der Mafia auf die Spur gekommen, hat WGs geschrubbt und sich die Augen eckig gezockt. Ein Rückblick zusammengestellt von Florian Gehm und Alina Zimmermann. Mit Klick auf das jeweilige Foto unter den Überschriften gelangen Sie zu den vollständigen Artikeln.

Noch nie haben wir unser Leben so sehr durchanalysiert wie heute. Dass der Lebensstil etwas über die eigene Persönlichkeit verrät, ist klar. Aber dass auch das Brot, das man täglich isst, Identität schafft, ist neu. Die Kruste noch leicht mehlbestäubt, das Innere ofenwarm und der erste Biss das Beste am Sonntagmorgen: Frisches Brot macht glücklich. Besonders in Deutschland, wo es eine so große Auswahl gibt wie nirgendwo sonst. Aber Brot begeistert nicht nur die Geschmacksnerven, sondern ist auch identitätsstiftend. Auf welche Art und Weise, das erklärt ZU-Alumna Mara Skowronek in ihrer Masterarbeit.

Während unsere Kaufwut im Internet immer weiter anwächst, schrumpfen die Verkaufszahlen im normalen Handel. Doch es sind nicht nur alltägliche Dinge wie Kleidung oder Technik, die man im Internet bestellen kann. Im Darknet gibt es alles, was man in normalen Online-Shops nicht bekommt: Drogen, Kinderpornos oder Bauanleitungen für Bomben. Aber auch politische Meinungen stehen hoch im Kurs – von radikaler Hetze bis zu philosophischen Diskursen. Welche Auswirkungen neue (Drogen-)Handelsplätze auf das Verhalten von Anbietern und Käufern haben, hat der ZU-Studierende Thilo Roth im Rahmen einer Forschungsarbeit über Unternehmensstrategien untersucht.

Peter Gauweiler (CSU) war bis vor seinem Rücktritt nicht nur Bundestagsabgeordneter, sondern auch als Anwalt tätig. Neben seinem Bundestagsmandat verdiente er sich 2014 so über eine halbe Million Euro dazu. Auch sein Kollege Stephan Harbarth (CDU) konnte sich auf diesem Wege über eine Viertelmillion Euro zusätzlich im Jahr freuen. Dass es diese Zahlen überhaupt gibt, ist einer erst kürzlich unter großem öffentlichen Druck entstandenen Reform zur Nebeneinkünfte-Transparenz zu verdanken. Ob die Mandate der beiden Abgeordneten jedoch einen Zusammenhang zu ihren Tätigkeiten im Parlament haben, weiß niemand, denn in Deutschland gilt die anwaltliche Schweigepflicht. Wäre hier nicht eine Ausnahme geboten, um mit mehr Transparenz Interessenskonflikten vorzubeugen? Um solchen und ähnlichen Fragestellungen nachzugehen, hat es sich der „Open Parliamentary Index for Germany 2014" zum Ziel gesetzt, der Frage nach der Transparenz im Staatsapparat wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Entwickelt hat ihn ZU-Alumnus Tom Schlansky im Rahmen seiner Masterarbeit. Dafür wurde er nun mit dem Best-Thesis-Award ausgezeichnet.

Die Einen tanzen, die Anderen schmeißen Steine. Der 1. Mai ist des Deutschen liebster Tag für Krawall. Nachdem bereits im März Demonstranten und Polizisten in Frankfurt zur Eröffnung der neuen EZB-Zentrale aufeinanderprallten, könnte die Stimmung auch am Tag der Arbeit wieder überkochen. Bis zu fünf Millionen Euro kosten die Polizeieinsätze den Steuerzahler. Jahr für Jahr steigen die Kosten weiter an.Vor allem heute fliegen die Steine oftmals nicht mehr in die Richtung kapitalistischer Instiutionen. ZU-Professor Dirk Baecker spricht im Interview über Demonstrationsrituale, Steineschmeißer und die Rolle der Polizei.

Allein 2015 wurden mehr als eine Million Asylanträge gestellt. Kaum ein Thema wird gegenwärtig so intensiv diskutiert wie die Frage des Umgangs mit Migranten. Dabei wird schnell klar, dass es sich keineswegs um ein rein europäisches Problem handelt. Ob in Südafrika, den USA, Australien oder Südostasien: Sehr viele Länder suchen nach der Lösung für den Umgang mit irregulärer Migration, das heißt der Zuwanderung außerhalb der etablierten Einwanderungsprogramme. PD Dr. Heribert Dieter und Dr. Bettina Biedermann auf der Suche nach Antworten auf ein weltweites Phänomen ohne einfache Lösungen.

76 Jahre – weltpolitisch betrachtet eine Ewigkeit – ist es her, dass mit dem Zweiten Weltkrieg der letzte völkerrechtlich erklärte Krieg geführt wurde. Von Weltfrieden ist dennoch keine Spur, neue Konfliktformen der asymmetrischen Kriegsführung haben die altbekannten Muster ersetzt. Wenn sich anstelle von zwei klassischen Armeen nun David und Goliath gegenüberstehen, kommt es nicht mehr allein auf die größten Panzer und schnellsten Gewehre an: Zur wahren Waffe wird dabei oft die Informationshoheit und damit die Macht über die Darstellung eines Konflikts in der Weltöffentlichkeit. Der langjährige ARD-Auslandskorrespondent Peter Miroschnikoff, auf Einladung des Club of International Poltics e.V. zu Gast an der ZU, gewährt Einblicke in die Chancen und Herausforderungen für mediale Krisenberichterstattung.

Erpressung. Mord. Intrigen. Im Allgemeinen ist die Mafia mehr als kriminelle Organisation denn als gesellschaftliches Vorbild verstanden, doch das könnte sich bald ändern. Dabei sollen nicht die kriminellen Machenschaften salonfähig werden, vielmehr kann sich die Wirtschaft bei den Mafiosi so einiges abschauen. Wie das Vertrauen innerhalb von Mafiaorganisationen zum Vorbild für große Unternehmen werden kann, erläutert uns der ZU-Studierende Nicolas Piepenstock, der sich im Rahmen des Seminars „Criminal Entrepreneurship“ bei Dr. Wolfgang Spiess-Knafl mit den Implikationen ebendieser Vertrauensstrukturen beschäftigte.

Nicht nur für viele Asylantragsteller stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird. Auch für Flüchtlinge, die ihre Aufenthaltsgenehmigung bekommen haben, bleibt der Weg steinig. So auch für Reem, die sich eigentlich nur wünscht, ihre Zukunft in Deutschland verbringen zu können. Als sie nach Angela Merkels harten Worten anfängt zu weinen, nimmt #merkelstreichelt seinen Lauf. Dr. Leonard Novy kommentiert. Das muss man erst mal schaffen: Eine sorgsam inszenierte Dialogveranstaltung mit handverlesenen Schülern und dem hehren Ziel, Politikdistanz zu überwinden, gerät für die Kanzlerin zum internationalen PR-Desaster. Schaden wird Merkel das Ganze nur, wenn die Konkurrenz ihre sich in Rostock offenbarenden Schwächen nutzt.

Wenn Thomas Roth die Tagesthemen eröffnet und Claus Kleber das heute journal anmoderiert, gleiten die Augen der jungen Fernsehzuschauer auf Handy, Tablet oder Laptop. Dort suchen sie sich zunehmend andere Informationsportale und klicken statt auf tiefgründige Nachrichten auf packende Geschichten, reißerische Stories und ganz subjektive Berichte. Die größte Seite ihrer Art ist das US-amerikanische Portal VICE.com – dort sind die Redakteure im Durchschnitt 28 Jahre alt, arbeiten in hippen Großstadtbüros und haben ihrem Unternehmen mittlerweile einen höheren Marktwert eingebracht als der altehrwürdigen New York Times. Florian Gehm sprach auf der Suche nach dem „Phänomen VICE“ mit Dr. Martin R. Herbers.

Ein kleiner Zettel an dem schmutzigen Geschirr, das sich in der Spüle stapelt: „Wir müssen uns zusammensetzen – es ist zu dreckig!“ In der Wohngemeinschaft (WG) treffen unterschiedliche Personen aufeinander. Geeint durch die erste gemeinsame WG-Party, deren Spuren noch durch Weinflecken auf dem Sofa und dem Konfetti an jedem erdenklichen Ort der WG zu finden sind, stellen sich spätestens nach ein paar Wochen folgende Fragen: Wie hält man die eigenen vier Wände sauber, wenn man in einer WG lebt? Wie können sich Mitbewohner so organisieren, dass die Arbeit gerecht aufgeteilt ist? Und wie lassen sich die unterschiedlichen Haltungen zur Sauberkeit in einer WG unter einen Hut bringen?

Der Verwaltung eilt auch 2015 noch ihr träger Ruf voraus – und dass sich Behörden nun stärker im Internet verkaufen wollen, passt da überhaupt nicht zum Klischee. Wie beide Extreme trotzdem zusammenpassen sollen, versucht das DATABUND-Forum zu entschlüsseln. Unterstützung hat es dieses Jahr von zwei ZU-Studierenden bekommen. Im Interview mit Florian Gehm berichten Marco Ramljak und Sascha Novoselic über kommunale Facebook-Seiten, Verwaltung als Interessenvertretung und Ehrenamt im Internet.

Was auch ziemlich hoch auf der Prioritätenliste der Politiker dieser Welt im Jahr 2015 stand: Die Welt retten! Klingt pathetisch, doch die Klimakonferenz COP 21 in Paris steht tatsächlich solch großen Erwartungen gegenüber. Unter Leitung von Dr. Alexander Ruser beschäftigten sich auch Studierende der ZU mit der Zukunft des Weltklimas – und entdeckten dabei gleichzeitig innovative Lehrformate. Im Rahmen eines Seminars haben sie verschiedene Szenarien zusammengestellt, wie sich der Klimawandel auf die Bodenseeregion auswirken könnte – Florian Gehm hat sie näher beleuchtet.

Titelbild: Norbert Posselt / flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)
Bilder im Text: Chris Zielecki / flickr.com (CC BY-NC-SA 2.0)

Ricardo Alguacil / flickr.com (CC BY-NC-SA 2.0)
Daniel Luperon / flickr.com (CC BY-ND 2.0)

Philippe Leroyer / flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)

Collage von Florian Gehm mit zehn Fotografien von Martin Gommel / flickr.com (Collage und Bilder jeweils unter CC BY-NC-SA 2.0 Lizenz)

Marines / flickr.com (CC BY-NC-2.0)

Alex Cherry / flickr.com (CC-BY-NC-SA 2.0)

Screenshot „Im Dialog mit der Kanzlerin" (Gut Leben in Deutschland - Bürgerdialog zur Lebensqualität)

Screenshot von www.vice.com/de, Adaption mit Logo

Stefanie L / flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)

„Grumpy Cat by Gage Skidmore“ von Gage Skidmore. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Oxfam International / flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)

Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm und Alina Zimmermann

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