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Felix Gmehling studiert seit Herbst 2011 "Politics, Administration and International Relations" an der Zeppelin Universität. Im jetzigen Humboldt-Jahr beschäftigt er sich mit Führungsgremien von deutschen Fußballvereinen im Profifußball. Das Humboldt-Jahr bietet ihm im Sinne der multidisziplinären Lehre an der Zeppelin Universität die Möglichkeit, sich mit nicht unbedingt fachspezifischen Themen zu beschäftigen. Da er schon seit seiner Schulzeit das Geschehen in den deutschen Fußballligen interessiert verfolgt, findet er die beschriebene Themenstellung sehr reizvoll, zumal auch in den Medien diese Fragen verstärkt diskutiert werden.
Das Humboldt-Jahr startet im sechsten Semester - also genau zur richtigen Zeit, wenn gute Studierende den dringenden Wunsch verspüren, endlich mal etwas vollkommen selbständig zu machen: Das Humboldt-Jahr ist eine selbstgewählte spezialisierende, individualisierende Forschungsorientierung im Dialog mit einem Lehrstuhl oder einem der acht ZU-Forschungsverbünde im In- oder Ausland. Weitere Informationen bietet die Homepage der Zeppelin Universität.
Noch ist sein Forschungsprojekt in der Planungsphase, dennoch kann Gmehling bereits erste Tendenzen erkennen: Spieler aus dem Sturm und dem Mittelfeld seien unter den Managern häufiger vertreten, auch sei der Rekrutierungsprozess noch sehr intransparent. „Öffentliche Ausschreibungen sind selten, meist werden Personen angestellt, die bereits fest in der Branche verwurzelt sind. Auch ist ein Wechsel hinaus aus dem Sportmanagement in andere Branchen mehr als unwahrscheinlich.“ Aussagen und Daten zu Managergehältern oder den Anstellungskriterien der einzelnen Vereine seien nur sehr schwer zu sammeln - „Die meisten Vereine reagieren nur sehr zurückhaltend auf Anfragen“, beklagt Gmehling. Zwar seien Vereine mehr als andere Unternehmen auf ihr Image gegenüber den Fans bedacht, in geschäftlichen Angelegenheiten agierten sie aber ähnlich verschlossen.
Insbesondere mit Blick auf die Anhänger hätten ehemalige Spieler im Vorstand kommunikative und PR-technische Vorteile: Aktive Sportler haben Siege und Niederlagen erlebt und können diese oft persönlicher und emotionaler vermitteln. Ein Allheilmittel seien ehemals populäre Spieler aber nicht: Als Sportdirektor des VfB Stuttgart musste sich Fredi Bobic zuletzt trotz Erstligaverbleib harte Kritik der eigenen Fans gefallen lassen: „Vorstand, schaff was!“, stand auf den Spruchbändern im Ultra-Blog.
Titelbild: 401(K) 2013 / flickr.com
Bilder im Text: Michael Panse / flickr.com, Screenshot / fussballdaten.de
Beitrag: Nils Metzger
Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm