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Alexander Eisenkopf studierte Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Nach seiner Promotion über Just-in-Time-orientierte Fertigungs- und Logistikstrategien arbeitete und lehrte Eisenkopf in Gießen und Frankfurt. Seit 2003 ist Eisenkopf Professor an der Zeppelin Universität und Gastdozent an der Wiener Wirtschaftsuniversität. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf Mobilität und Transportunternehmen. Seit 2015 ist Eisenkopf zudem Vizepräsident für Lehre und Didaktik und Dean des Zeppelin Universität Bachelor College.
Eine zentrale Forderung, die auch von der SPD unterstützt wird, sind Sonderabschreibungen (für 2015 in Höhe von 50 Prozent) für den Kauf von gewerblich genutzten Elektrofahrzeugen. Es dürfte an Schizophrenie grenzen, einerseits das Dienstwagenprivileg zu kritisieren und andererseits die Anschaffung elektrisch betriebener Dienstwagen per Sonderabschreibung fördern zu wollen. Hinzu kommt, dass die Förderung auch Hybridfahrzeuge umfasst, die zwar deutlich beliebter als echte Elektrofahrzeuge, aber im Endeffekt häufig kaum effizienter sind als sparsame Dieselfahrzeuge.
Weiterhin fordert der Bundesrat die Bundesregierung auf, Zuschüsse für den Kauf von Elektrofahrzeugen zu prüfen. In der Diskussion ist eine „Umweltprämie“ in Höhe von 5.000 Euro für private Käufer. Für sogenannte Plug-In-Hybride soll ein Betrag von 2.500 Euro gezahlt werden. Man kann bei diesem Vorschlag nur von einem Stück aus dem Tollhaus sprechen, wenn man sich an die Auswirkungen der letzten „Umweltprämie“ aus dem Krisenjahr 2009 erinnert.
Kurioserweise wird diese Forderung von den Grünen unterstützt, denen man normalerweise weder ein besonderes Faible für Autos noch einen Hang zur Umverteilung nach oben unterstellt. Letzteres scheint aber System zu haben, denn nach der Versorgung der wohlhabenden grünen Klientel mit Subventionen für die Produktion von Sonnen- und Windstrom wird jetzt das ökologisch korrekte Auto finanziell attraktiver gemacht.
Tatsächlich ist das Elektroauto aus ökologischer Sicht aber unter den gegenwärtigen Bedingungen der Stromversorgung überhaupt nicht besser als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. So schreibt das in diesem Kontext unverdächtige ifeu-Institut: „Batterie-elektrische Pkw haben über den Lebensweg (inkl. Fahrzeugherstellung und Energiebereitstellung) bei Nutzung des deutschen Strommix eine ähnliche Klimabilanz wie konventionelle Pkw.“
Titelbild: Nthss220 /pixabay.com (CC0 Public Domain)
Bilder im Text: ruhrmobil-E e.V. / flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)
renee.hawk / flickr.com (CC BY-ND 2.0)
Beitrag (redaktionell unverändert): Prof. Dr. Alexander Eisenkopf
Redaktionelle Umsetzung: Florian Gehm und Alina Zimmermann